Folge uns auf Instagram und Facebook

Jobcenter feiert Jubiläum: 10 Jahre Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt

von

Kreis Schleswig-Flensburg - . Niemand sollte wegen seines Geschlechts oder wegen familiärer Aufgaben benachteiligt werden - Foto: Kreis Schleswig-Flensburg

Jede Frau und jeder Mann sollte gleichermaßen die Chancen nutzen können, die der Arbeitsmarkt bietet. Niemand sollte wegen seines Geschlechts oder wegen familiärer Aufgaben benachteiligt werden. Um die Erfüllung dieser Ziele zu gewährleisten, gibt es in den kommunalen Jobcentern seit zehn Jahren die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA). Die Bestellung einer*eines solchen Beauftragten ist gesetzlich vorgeschrieben.

Seit 2015 wird diese Aufgaben im Jobcenter des Kreises Schleswig-Flensburg von Anika Nissen wahrgenommen. Ihr Aufgabengebiet ist dabei sehr vielfältig. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem Netzwerk unterstützt sie das Fallmanagement bei der Integrationsarbeit. Etwa durch das Beobachten und Analysieren der Rahmenbedingungen von Kund*innen mit Kindern, die im SGB-II-Leistungsbezug sind. Dazu zählt z. B. die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Kinderbetreuungssituationen generell, Ferienbetreuung, die Akquise von familienfreundlichen Betrieben, Ausbildung in Teilzeit, Mobilität sowie Unterstützung für Alleinerziehende und Erziehende. Um all die genannten Bereiche auch vorantreiben zu können, bedarf es eines starken Netzwerks sowohl innerhalb als auch außerhalb des Jobcenters. Im Fall des Kreises Schleswig-Flensburgs auch rechtskreisübergreifend. Dabei arbeitet Anika Nissen als Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt eng mit der Fachbereichsleitung, den Fachdienstleistungen und dem Fallmanagement des Jobcenters des Kreises zusammen, um gemeinsam Strategien und Angebote für diese spezifische Kundengruppen zu entwickeln.

Der Einsatz der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren insbesondere in Hinblick auf die Integration der Alleinerziehenden bewährt. Gab es im Kreis Schleswig-Flensburg im Jahr 2017 noch 1.274 Alleinerziehende, die SGB-II-Leistungen bezogen haben, so es 2019 noch 1085. Aktuell beziehen nur noch 885 Alleinerziehende Leistungen über das Jobcenter Schleswig-Flensburg. Somit konnte in den letzten 5 Jahren in einer gemeinsamen Anstrengung von Beauftragter für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt und dem Fallmanagement zusammen eine Verringerung um gut 30,5 % realisiert werden. Bei der Integration von Alleinerziehenden konnte das Jobcenter Schleswig-Flensburg dazu trotz den Auswirkungen der Corona-Pandemie in 2021 nahezu durchgehend den Spitzenplatz in der Vergleichsgruppe belegen. In dieser Gruppe sind 41 Jobcenter vertreten, die über ähnliche Bedingungen verfügen wie das Jobcenter Schleswig-Flensburg.

Als Ergänzung zu den Regelberatungen des Fallmanagements bietet Anika Nissen für die Zielgruppe an allen Standorten Einzelberatungen in regelmäßigen Sprechstunden an. Auch zählen Gruppenberatungen oder Workshops zu ihren Unterstützungsangeboten. Insbesondere die Gruppe der Kund*innen, die sich in Elternzeit befinden, liegt ihr dabei am Herzen. Pandemiebedingt war insbesondere hier die Beratungsarbeit in Kleingruppen nicht möglich. Dies soll sich in naher Zukunft wieder ändern. Unter dem Motto „Eltern starten durch“ lädt Anika Nissen zu Gesprächsrunden ein, bei denen in lockerer Atmosphäre sämtliche Themen rund um den Wiedereinstieg in den Beruf durchleuchtet werden. Dabei geht sie auch mal innovative Wege etwa in Form des neuen Angebots Run & Work. Hier handelt es sich um einen Laufkurs für Anfängerinnen, bei dem „ganz nebenbei“ der berufliche (Wieder-)Einstieg vorbereitet wird.

Auf ihre Tätigkeit angesprochen, erklärt Anika Nissen: „Das Tätigkeitsfeld ist vielschichtig, spannend und abwechslungsreich. Das ermöglicht Raum für selbständiges, kreatives und innovatives Arbeiten. Da wird es nie langweilig. Ich habe Glück, dass ich in meiner Arbeit sehr viele tolle Begegnungen erleben darf. Gerade in Bezug auf den vorherrschenden Fachkräftemangel sehe ich viele Chancen, die unsere Kund*innen nutzen können, sofern ihnen die Möglichkeit dazu gegeben wird. Wichtig sind deutlich mehr Ausbildungsplätze in Teilzeit.“

Zurück