Großeinsatz am Strand von Kronsgaard: Verdacht auf radioaktive Manganknolle sorgt für Alarm

von Matz-Ole Paasch

Experten sollen nun prüfen, ob es sich tatsächlich um eine radioaktive Manganknolle handelt oder ob der Fund harmlos ist. - Fotos: Matz-Ole Paasch

Kronsgaard – Am Mittwochvormittag gegen 10:15 Uhr wurde die DLRG am Strand von Kronsgaard alarmiert. Ein Urlauber hatte die Einsatzkräfte informiert, dass er bereits am Vortag einen ungewöhnlichen Gegenstand im Sand entdeckt habe. Bei dem Fundstück soll es sich äußerlich um eine sogenannte Manganknolle handeln. Diese rundlichen, steinähnlichen Gebilde stammen aus der Tiefsee und sind dafür bekannt, dass sie über lange Zeiträume hinweg radioaktive Isotope wie Thorium-230 und Radium-226 in ihrer äußeren Schicht anreichern können.

Wegen des möglichen Strahlenrisikos wurde umgehend Großalarm ausgelöst. Neben der Freiwilligen Feuerwehr Kronsgaard rückte auch der Löschzug Gefahrgut an. Insgesamt waren zehn Rettungswagen und mehrere Notärzte aus dem Kreisgebiet und der Stadt Flensburg vor Ort, um eine mögliche Gefährdung von Personen frühzeitig zu erkennen und medizinisch betreuen zu können.

Der Strandabschnitt Pottloch, in dem der Gegenstand gefunden wurde, wurde weiträumig abgesperrt, um Schaulustige fernzuhalten und eine potenzielle Kontaminationsgefahr einzudämmen. Speziell ausgerüstete Einsatzkräfte in Schutzanzügen bargen schließlich die mutmaßliche Manganknolle und sicherten sie in einem speziellen Bleibehälter, der Strahlung abschirmen soll. Anschließend wurde der Behälter für den weiteren Transport vorbereitet.

Auch das nuklearmedizinische Institut in Kiel wurde in die Maßnahmen einbezogen. Experten sollen nun prüfen, ob es sich tatsächlich um eine radioaktive Manganknolle handelt oder ob der Fund harmlos ist. Eine abschließende Untersuchung steht noch aus.

„Es gab keine verletzten Personen“, erklärte ein Sprecher der Leitstelle Nord auf Nachfrage von Förde.news.
Gegen 13:45 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Die Behörden appellieren an Strandbesucher, ungewöhnliche Funde keinesfalls eigenhändig zu bergen oder anzufassen, sondern sofort die Rettungsleitstelle oder die Polizei zu informieren.