Schwerer Unfall im Berufsverkehr: Radfahrerin lebensgefährlich verletzt

 |  von Thomsen / Foerde.news

Die Radfahrerin blieb an einer Baustellenlampe hängen und stürzte - Fotos: Thomsen

Flensburg – Bei einem schweren Verkehrsunfall im Flensburger Stadtteil Adelbylund ist am Dienstagmorgen eine 44-jährige Radfahrerin lebensgefährlich verletzt worden. Der Unfall ereignete sich gegen 7:25 Uhr im Kreuzungsbereich Taruper Hauptstraße, Adelbylund und Ringstraße.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wollte ein Lkw-Fahrer von der Osttangente kommend geradeaus zur Taruper Hauptstraße in Richtung einer Baustelle fahren. Zeitgleich näherte sich die Radfahrerin entgegenkommend auf dem Radweg, der derzeit im weiteren Verlauf wegen Bauarbeiten in diesem Bereich teilweise gesperrt ist.

Wie Polizeisprecher Philipp Renoncourt mitteilte, war der Radweg hinter der Ampel durch Barken abgesichert, jedoch blieb ein etwa 50 Zentimeter breiter Durchlass frei. Diesen nutzte die Radfahrerin offenbar, um ihre Fahrt in Richtung Osttangente fortzusetzen. Im Bereich der Absperrung blieb sie laut Zeugenaussagen an einer Baustellenleuchte hängen und verlor das Gleichgewicht.

In diesem Moment fuhr der Lkw bei grüner Ampel an. Unklar ist derzeit, ob die Radfahrerin dabei mit dem Anhänger des Fahrzeugs kollidierte oder möglicherweise sogar überrollt wurde. Die Polizei hat Ermittlungen zum genauen Unfallhergang aufgenommen.

Ersthelfer kümmerten sich umgehend um die Verletzte. Eine Augenzeugin machte den Lkw-Fahrer auf den Unfall aufmerksam. Dieser hielt nach wenigen Metern an, da er laut eigener Aussage weder den Unfall bemerkt noch gewusst habe, wie er auf die Baustelle gelangen solle.

Die Regionalleitstelle Nord alarmierte Notarzt und Rettungswagen, zudem rückte ein Fahrzeug der Berufsfeuerwehr zur Absicherung der Unfallstelle aus. Die Verletzte wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.

Der Unfall führte zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im morgendlichen Berufsverkehr. Die Kreuzung Richard-Wagner-Straße/Ringstraße war ebenso betroffen wie die Osttangente und die B199. Auch der Linienbusverkehr war durch Umleitungen beeinträchtigt. Obwohl zahlreiche Passanten und Verkehrsteilnehmer das Großaufgebot der Rettungskräfte wahrnahmen, ignorierten viele die eingerichteten Absperrungen und versuchten, die Unfallstelle direkt zu passieren. Einsatzkräfte der Polizei mussten mehrfach einschreiten und die Personen anhalten. Sie wurden aufgefordert, einen kurzen Umweg in Kauf zu nehmen, um die Arbeit der Rettungsdienste nicht zu behindern.

Gegen 9 Uhr konnte die Sperrung aufgehoben werden.

Auf die Hinzuziehung eines Gutachters zur Rekonstruktion des genauen Unfallhergangs wurde nach Angaben von Polizeisprecher Philipp Renoncourt verzichtet.