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Fünf Turmfalken-Küken geschlüpft

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Die Kinderstube mit Fördeblick im Rathausturm hat in diesem Jahr erstaunliche sechs Eier beherbergt. - Foto: Stadt Kiel

Endlich ist der Turmfalken-Nachwuchs aus dem Rathausturm da! Fünf Küken haben sich ihren Weg aus dem Ei erkämpft. Noch ganz wackelig sind sie auf den Beinchen und können noch nicht selbstständig stehen. Das sechste Ei scheint ohne Nachwuchs zu bleiben. Allerdings schlüpfen die Jungen nicht synchron, sondern nacheinander – das Nesthäkchen nach vier bis fünf Tagen.

Die Elternvögel müssen die Kleinen noch unter ihrem Gefieder „hudern“, denn das weiße zarte Daunenkleid kann die Jungen noch nicht so gut wärmen. Das Wärmen und Füttern übernimmt zumeist das Weibchen. Wenn sie den Kasten verlässt sieht man, wie sich die Jungen zusammenkuscheln. Sie können die Nestmulde noch nicht verlassen.

Die Kinderstube mit Fördeblick im Rathausturm hat in diesem Jahr erstaunliche sechs Eier beherbergt. Nachdem im vergangenen Jahr ein Turmfalkenpaar vier Küken im Nistkasten des Rathausturms großgezogen hat, könnten es 2023 damit sechs werden. Nach Auffassung der Mitglieder der AG Wanderfalkenschutz Schleswig-Holstein, die den Nistkasten in Zusammenarbeit mit dem Umweltschutzamt betreuen, wird es aber wahrscheinlich bei fünf Jungen bleiben.

Bodo Quante, der hauptamtlich im Pressereferat der Landeshauptstadt Kiel arbeitet und ehrenamtlich in der AG Wanderfalkenschutz tätig ist, hat bei der Beobachtung der Brutaufzucht folgendes augenzwinkernd bemerkt: „Das Weibchen scheint eine erfahrene Mutter zu sein. Papa Falke ist zwar ein geübter Jäger, der unermüdlich Beutetiere in den Nistkasten bringt, aber in Sachen Aufzucht der Jungtiere nicht ganz so versiert ist wie das Weibchen. Während sie die Beute in schnabelgerechte Stücke zerteilt und verfüttert, folgt auch er dem Fütterungstrieb, legt den Küken allerdings die Mäuse am Stück vor die Nistmulde und wundert sich vermutlich, warum die Kleinen die Beute so nicht fressen wollen.“ Zum Glück kommt dann stets wenig später das Weibchen und deckt den Tisch kükengerecht. Aber die Jungfalken entwickeln sich gut und haben seit ihrem Schlupf schon ordentlich an Größe zugelegt.

Wer die weißen Flauschkugeln mit den Turmfalkeneltern beobachten will, kann auf www.kiel.de/falken dabei sein. Auf dieser Seite bekommen alle Interessierte über eine hochauflösende im Nistkasten installierte Webcam Einblick in das Familienleben der Turmfalken. Tagsüber produziert und überträgt die Kamera Livebilder in HD-Qualität. Nachts schaltet die Kamera auf Infrarotlicht um, sodass auch das nächtliche Treiben im Turm beobachtet werden kann. Das Infrarotlicht stört die Turmfalken nicht, da die Vögel es nicht wahrnehmen können.

Der Turmfalke – Vogel des Jahres 2007 – ist eine der häufigsten Greifvogelarten in Deutschland. Der Bestand wird laut NABU auf 44.000 bis 73.000 Brutpaare geschätzt und gilt als stabil, wenn auch leicht rückläufig. Hauptsächlich ernährt er sich von Kleinsäugetieren. Somit kommt dieser Falkenart auch eine Bedeutung bei der „biologischen Schädlingsbekämpfung“ zu, da auch Ratten zum Beuteschema der Turmfalken gehören.

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