- Nachrichten -
Folge uns auf Instagram und Facebook
->>> Für Förde.news zahl ich freiwillig!!! <<<-

Flensburger Kältebus: Ein Lichtblick für Obdachlose in der Winterkälte

von

Von Dezember bis März hilft der Kältebus mit einer warmen Mahlzeit - Fotos: Thomsen

Flensburg – Wenn die Temperaturen sinken und eisiger Wind durch die Straßen der Fördestadt weht, sorgt der Kältebus des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) dafür, dass niemand in der Nacht frieren oder hungern muss. Das Projekt, das inzwischen in seinem dritten Jahr läuft, hat sich zu einer unverzichtbaren Hilfe für die Bedürftigsten entwickelt. Mit warmen Mahlzeiten, Schlafsäcken und aufsuchender Unterstützung leistet das Team einen wichtigen Beitrag, doch die Arbeit bleibt eine Herausforderung – vor allem finanziell.

78 Notunterkünfte für den Winter

Stadtpräsidentin Susanne Schäfer-Quäck übergab zusammen mit dem 2.Stellv. Stadtpräsidenten Ralf Loell 10 Schlafsäcke an Andre Denninghof vom DRK
In der Stadt Flensburg stehen insgesamt 78 Plätze für Obdachlose zur Verfügung, verteilt auf ein Hostel (34 Plätze) und eine Unterkunft auf der Exe (44 Plätze). „Im Moment sind 62 Plätze belegt. „Außerdem gibt es noch vier Plätze speziell für das Winternotprogramm“, erklärt die Stadtpräsidentin Susanne Schäfer-Quäck. Langfristig sollen durch eine geplante Sanierung des Hostels 51 weitere Plätze entstehen, unter anderem auch für Familien. „Gerade Familien können wir dort besser unterbringen, vor allem, wenn sie aus Flüchtlingsunterkünften kommen und keine Wohnungen finden.“

Politik und Verwaltung unterstützen Kältebus
Auch die Politik engagiert sich: Bei einer internen Weihnachtsfeier der Flensburger Stadtverwaltung sammelten die Verantwortlichen Spenden für den Kältebus. Ralf Loell, zweiter stellvertretender Stadtpräsident, erläuterte die spontane Aktion: „Die Idee kam von Carsten, der während einer Sitzung erwähnte, dass der Kältebus Schlafsäcke benötigt.“ Wir haben dann gesammelt und wollten damit auch zeigen, dass Politik und Verwaltung gut zusammenarbeiten.“ Am Ende kamen 760 Euro zusammen, mit denen zehn Schlafsäcke beschafft wurden. „Der Rest des Geldes ging als Barspende an das DRK, um Essen und weitere Ausgaben zu finanzieren.“

Ehrenamt mit Herzblut

Die Obdachlosen nehmen die warmen Mahlzeiten gerne entgegen
Der Kältebus wird von einem Team engagierter Ehrenamtlicher betrieben, angeführt von Andre Denninghoff, dem Initiator und Leiter des Projekts. Der 57-jährige beschreibt, wie das Projekt 2020 begann: „Es entstand aus dem Bedürfnis, etwas zurückzugeben.“ Nach einer Kochaktion für Bedürftige setzte ich mich mit dem DRK zusammen, und arbeiten wir daran, Obdachlosen in Flensburg zu helfen.“ Jeden Freitag startet das Team am Südermarkt, verteilt Mahlzeiten und Getränke und besucht gezielt Orte, an denen sich Obdachlose aufhalten, wie den Bahnhof, den Holm oder den Burgplatz.

Die Einsatzzeiten sind lang: „Wir beginnen freitags um 15 Uhr und sind bis etwa 23 Uhr unterwegs.“ „Nachts fahren wir durch Flensburg, um Menschen direkt vor Ort zu helfen“, so Denninghoff. Das Team ist dabei nicht nur im Winter aktiv, sondern versucht auch, bei Bedarf im Sommer zu helfen – allerdings scheitert dies oft an fehlenden finanziellen Mitteln.

Finanzielle Sorgen und große Pläne
Das Projekt ist vollständig auf Spenden angewiesen. Die Kosten für Essen und Getränke während der vier Wintermonate belaufen sich auf rund 2.000 Euro. Denninghoff wünscht sich vor allem eine dauerhafte finanzielle Unterstützung, um die Arbeit langfristig zu sichern: „Wir sind froh über jede Spende, aber eine regelmäßige Förderung würde uns ermöglichen, besser zu planen und auch im Sommer zu helfen.“ Denn auch bei hohen Temperaturen gibt es Probleme: „Im Winter kämpfen Obdachlose gegen die Kälte, im Sommer dagegen gegen Dehydrierung.“

Trotz aller Herausforderungen bleibt das Team motiviert: „Wir haben tolle Menschen, die mithelfen, und die Dankbarkeit der Obdachlosen ist für uns der größte Lohn.“ Denninghoff appelliert jedoch auch an die Gesellschaft: „Wir wünschen uns mehr Akzeptanz für diese Menschen. Aussagen wie ‚Such dir einen Job‘ sind leider immer noch Realität und zeigen ein mangelndes Verständnis für ihre Situation.“

Hilfe, die ankommt

Die Schlafsäcke wurden dankend angenommen
Die jüngste Spende der Stadtverwaltung zeigen, wie wichtig Unterstützung von verschiedenen Seiten ist. Dank eines Sonderangebots der Firma Intersport konnte die Politiker zu einem reduzierten Preis erwerben und dem DRK übergeben. Diese seien bereits im Einsatz, so Denninghoff: „Heute Abend werden die letzten Schlafsäcke verteilt.“

Das Projekt Kältebus bleibt ein Beispiel für gelebte Solidarität in Flensburg. Doch um den wachsenden Bedarf zu decken, sind weiterhin Spenden und freiwillige Helfer dringend erforderlich. Wer sich beteiligen möchte, kann sich direkt an den DRK-Kreisverband Flensburg wenden. Jeder Beitrag, sei es in Form von Zeit oder Geld, hilft dabei, Obdachlosen eine Perspektive und etwas Wärme in den kalten Wintermonaten zu schenken

Wer spenden möchte kann dies gerne unter :
Bitte tragen Sie unbedingt unter dem Verwendungszweck "Kälstebus" ein und überweisen Sie den gewünschten Betrag auf unser folgendes Konto:
        DRK Kreisverband Flensburg-Stadt e.V.
        Nord-Ostsee Sparkasse
        IBAN: DE70 2175 0000 0000 1204 05
        BIC: NOLADE21NOS.

Unterstütze auch du Förde.news – damit die Nachrichten weiterhin kostenlos bleiben können.

Förde.news bietet seit 2018 seriösen Lokaljournalismus kostenfrei an, finanziert durch Werbung. Wir verzichten auf ein Abomodell, um allen, auch finanziell schwächeren Personen, Zugang zu ermöglichen. Die Finanzierung allein durch Werbung reicht jedoch nicht aus, um die Kosten zu decken. Deshalb bittet Förde.news seine Leser und Leserinnen um Unterstützung durch das freiwillige Solidaritätszahlungsmodell „Förde.news - Zahl ich“, um qualitativ hochwertigen Journalismus weiterhin bieten zu können. Mehr Informationen dazu auf ->>> Für Förde.news zahl ich freiwillig!!! <<<-

Zurück