von Thomsen / Foerde.news
Flensburg/Husum/Neumünster – In Flensburg ist die Kreisgeschäftsstelle der Grünen Ziel eines Anschlags geworden. Eine Mitarbeiterin entdeckte am Montagmorgen ein Loch in der Fensterscheibe des Büros, das offenbar durch ein Geschoss verursacht wurde. Die Polizei stellte eine mutmaßliche Metallkugel sicher, die die äußere Scheibe der Doppelverglasung durchschlagen hatte, und leitete weitere Ermittlungen ein.
Bereits im September war das Büro der Grünen in Husum Ziel eines ähnlichen Vorfalls. Auch in Neumünster kam es wiederholt zu Angriffen, bei denen Fensterscheiben eingeworfen wurden. Nun sorgt ein weiterer Vorfall für Unruhe: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden die Briefkästen der Flensburger Geschäftsstelle und des Wahlkreisbüros durch stumpfe Gewalteinwirkung beschädigt. Auch in diesem Fall hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen.
Die Grünen zeigten sich tief besorgt über die Angriffe. „Diese Angriffe treffen nicht nur unsere Partei, sondern die demokratische Kultur insgesamt“, erklärten die Kreisvorsitzenden der Grünen in Flensburg. Man verurteile die Taten aufs Schärfste und stehe weiterhin für ein offenes und demokratisches Miteinander sowie einen ehrlichen Diskurs ein.
Mit Blick auf die laufende Wahlkampfzeit äußerten die Grünen zudem Besorgnis über die Sicherheit ihrer ehrenamtlichen Mitglieder. „Wir haben umgehend Maßnahmen ergriffen, um unser Sicherheitskonzept anzupassen. Einschüchterung darf keinen Platz haben – weder im Wahlkampf noch darüber hinaus“, betonte die Partei.
Die Kreisvorsitzenden forderten zudem ein entschiedenes Vorgehen gegen Gewalt, die sich gegen demokratische Strukturen richtet: „Wir fordern eine konsequente Aufklärung durch die Behörden sowie verstärkten Schutz für politische Institutionen und ehrenamtlich Aktive. Gewalt und Angriffe auf demokratische Strukturen dürfen von der Gesellschaft nicht einfach hingenommen und als Normalität angesehen werden.“
Die jüngsten Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die wachsende Polarisierung im politischen Diskurs und die Zunahme an Gewalt gegen politische Institutionen. Die Grünen mahnten, dass diese Entwicklung nicht nur die Arbeit politischer Parteien erschwere, sondern auch die Grundfesten der Demokratie in Frage stelle. Nun wird es an den Behörden liegen, die Täter zu ermitteln und weitere Anschläge zu verhindern.