Millionen Investor zieht sich aus Flensburger Yacht-Service-Projekt zurück

 |  von Thomsen / Foerde.news

Flensburg

Flensburg – Flensburg – Nach einer frustrierenden zehnjährigen Planungsphase zieht sich der Investor Jan Opländer aus dem geplanten Neubau des Flensburger Yacht-Service am Standort Hafen-Ost zurück. Ursprünglich hatte Opländer bereitwillig Investitionen im zweistelligen Millionenbereich in die Zukunftsfähigkeit und Arbeitsplatzsicherung des Unternehmens eingeplant. Doch nun stoppt er das Vorhaben – ausschlaggebend sind politisches Hickhack, nicht eingehaltene Zusagen und mangelnder Rückhalt durch Stadt und Politik.

Am Standort Harniskai herrschten zunächst Zuversicht und Euphorie: Ein Neubau mit Werfthallen, einer neuen Kranplattform mit Travellift und Verwaltungsgebäuden sollte entstehen. Doch wiederholte Planungsverzögerungen, stets neue Anforderungen seitens der Stadt Flensburg und eine fehlende Planungssicherheit führten letztlich dazu, dass Opländer und Geschäftsführer Christoph Volkmann die Reißleine ziehen. "Das langjährige Hin und Her, die vielen Zusagen und Versprechungen, die seitens der Stadt nicht eingehalten wurden, machten uns in den letzten Jahren das Leben schwer. Man möchte investieren und darf nicht", äußerte der enttäuschte Opländer. Der Unternehmer wollte aus dem aufstrebenden Flensburger Yacht-Service, der rund 30 Mitarbeiter beschäftigt, ein Vorzeigeprojekt der maritimen Wirtschaft machen.

Opländer, der ein Traditionsunternehmen in der fünften Generation führt, kann das Verhalten der Stadt Flensburg nicht nachvollziehen: "Als Unternehmer muss man irgendwann abwägen, ob man willkommen ist oder nicht. Drei Oberbürgermeister haben unsere Pläne, die bereits viel Geld und Zeit gekostet haben, ohne Erfolg begleitet." Selbst die Bemühungen von Oberbürgermeister Dr. Fabian Geyer konnten das notwendige Verständnis in der Politik nicht nachhaltig wecken.

Geschäftsführer Christoph Volkmann, der das Unternehmen nach wirtschaftlich schwierigen Jahren wieder auf Erfolgskurs gebracht hat, ergänzt: "Ich kann den Rückzug gut verstehen, denn ohne den Rückhalt des Rates und der Stadt ist ein solches Investitionsvorhaben nicht umsetzbar. Gerade in den letzten Monaten war das Verhältnis zur Stadt und zur Politik immer wieder angespannt. Dass ein Unternehmen auch nach ökonomischen Kriterien handeln muss, wurde seitens der Politik nur schwer verstanden. Immerwährende Forderungen nach Zugeständnissen brachten jetzt das Fass zum Überlaufen."

Letztlich fehlt es an einem klaren Bekenntnis der Parteien und der Stadt zum Verbleib des Flensburger Yacht-Service am jetzigen Standort sowie einem belastbaren Ja zu den Investitionsplänen. Zudem habe es mit wenigen Ausnahmen an Unterstützung gemangelt.

Das Unternehmen Flensburger Yacht-Service besteht seit über 50 Jahren in Flensburg und betreibt neben Winterlagerhallen und Service auch den Yachthafen Sonwik sowie einen erfolgreichen Yachthandel in Flensburg, Hamburg und auf Mallorca. 2024 eröffnete der Flensburger Yacht-Service die Elektrobootvermietung FlensBoat mit 12 Elektrobooten in der Flensburger Innenstadt. Diese Bereiche sind von der aktuellen Entscheidung nicht betroffen. Der Verkaufsladen beginnt in den kommenden Tagen mit dem Ausverkauf und wird im Herbst nach Saisonende geschlossen. Der Betrieb der Werft und des Winterlagers endet im Sommer 2025. Laufende Verträge mit Kunden werden selbstverständlich eingehalten und abgeschlossen.