Rückbau der Kaikante in Flensburg hat begonnen
von Thomsen / Foerde.news
Flensburg – In Flensburg schreitet der Rückbau der beschädigten Kaikante zügig voran. Ein mehrstufiges Verfahren, bei dem ein Spezialbagger zum Einsatz kommt, soll die marode Struktur schrittweise abtragen.
Bereits die zweite Phase der Arbeiten hat begonnen. Diese umfasst die Entlastung der Betonplatte auf der Schiffbrücke sowie der Spundwand, indem Sand und Pflastersteine entfernt werden. Zuvor wurden in diesem Bereich bereits Bänke, Lampen und die Elektrik demontiert. Heiko Ewen, Geschäftsführer des Technischen Betriebszentrums (TBZ), beschreibt diese Schritte als „relativ überschaubar“, betont jedoch die Komplexität des gesamten Rückbaus, den er als „ungewöhnlich“ einstuft.
Ulrich Klus von der ausführenden Firma Depenbrock
Für Radfahrer bringt der Baufortschritt nur geringe Einschränkungen mit sich. Ein kleiner Umweg ist eingerichtet, während der Bauzaun, der die Gefahrenstelle absichert, noch längere Zeit bestehen bleibt. „Es bleibt eine Baustelle“, so Ulrich Klus von der ausführenden Firma Depenbrock. Tagsüber wird die Strecke während der Arbeiten gesperrt, doch eine Umleitung steht zur Verfügung.
Der Rückbau der Strecke zwischen Museumshafen und dem Dampfschiff Alexandra erfolgt in acht Abschnitten. Die ersten vier bestehen aus Stahlbeton, während die verbleibenden als besonders problematisch gelten. Abschnitt sechs ist laut Ewen mittlerweile um mehr als einen halben Meter abgesackt und gilt als einsturzgefährdet. Der Rückbau wird in den kommenden Monaten in mehreren Schritten fortgesetzt, wobei täglich ein Vermesser mögliche Bewegungen der Konstruktion überprüft.
Heiko Ewen, Geschäftsführer des Technischen Betriebszentrums (TBZ)
Um Materialverluste in die Förde zu verhindern, werden sogenannte Big Bags, in einer Tiefe von rund 6 Meter, ins Wasser gesetzt, die als Gegengewicht dienen. Im finalen Schritt wird der Bagger die Überbauplatte segmentweise vom Ponton aus abtragen, während Wasserbausteine die Spundwand sichern. Der zerkleinerte Beton bleibt zunächst in der Förde, um als Widerlager und zur Böschungssicherung zu dienen.
Die Arbeiten sollen planmäßig bis Anfang Oktober abgeschlossen sein, rechtzeitig vor der Sturmflutsaison. Sollte es vorher zu einer Sturmflut kommen, wird dies in Kauf genommen, da es wirtschaftlicher ist, als eine vorzeitige Ufersicherung.
Bürgermeister und Kämmerer der Stadt Flensburg Henning Brüggemann
"Die Stadt kalkuliert die Gesamtkosten für den Rückbau, rund eine Million Euro, und den anschließenden Neubau der Kaikante auf rund 15 Millionen Euro", erklärt der Bürgermeister und Kämmerer der Stadt Flensburg Henning Brüggemann. Ein Antrag auf Fördermittel soll im September eingereicht werden, mit der Hoffnung, dass die Schäden als Folge der Sturmflut von 2023 anerkannt werden.
Bis die neue Kaikante samt Promenade fertiggestellt ist, werden die Bauzäune den Parkplatz und die Flaniermeile entlang des Hafens weiterhin versperren. Die Stadt rechnet damit, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis die Arbeiten vollständig abgeschlossen sind.