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Digitaler Datenschatz für die Bombensuche: Rendsburger Materialhof scannt historische Quellen für den Kampfmittelräumdienst

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Solche Luftbildaufnahmen helfen dem Kampfmittelräumdienst beim Auffinden der Bomben - Archivfoto: Thomsen

Rendsburg - Auf der Suche nach Blindgängern im schleswig-holsteinischen Erdreich stützt sich der Kampfmittelräumdienst des Landeskriminalamtes (KRD) nicht nur auf Luftbilder der Alliierten aus dem Zweiten Welkkrieg, sondern auch auf Zeitzeugenberichte und andere historische Quellen. Munitionsberichte, Tagebücher, Polizeimeldungen und viele andere Dokumente stapeln sich im Archiv der Luftbildauswertung - eine Menge altes Papier, auf dem oft wertvolle Informationen über Bombardierungen oder Blindgänger vermerkt sind. Dass dieses Material nun erneut fachkundig und in hoher Qualität gescannt werden kann und damit schon bald digital zur Verfügung steht, ist einem engagierten Team der Werkstätten Materialhof in Rendsburg zu verdanken.


Nun auch in digitaler Form: Materialhof-Mitarbeiterin Michelle Weidig zeigt ein Luftbild, das sie für den Kampfmittelräumdienst eingescannt hat.

Die Zusammenarbeit mit dem "Medienwerk" - früher "Lettershop" - der Werkstätten Materialhof ist bewährt. In der Einrichtung für Menschen mit psychischen Behinderungen sind in den vergangenen Jahren unzählige Luftbilder und Dokumente eingescannt worden. Der große Pluspunkt bei dem aktuellen Auftrag des Landeskriminalamtes: Diesmal gibt es einen Rahmenvertrag, der über fünf Jahre läuft und allen Beteiligten Planungssicherheit gibt. Der KRD hat dafür pro Jahr 20.000 Euro zur Verfügung.

Fünf Mitarbeitende gehören zur Gruppe von Teamleiter Heiko Lübke. In einem neu eingerichteten Raum mit High-Tech-Dokumentenscannern und modernster Ausstattung arbeiten sie sich nach und nach durch die ersten 9.500 Seiten. Jede Seite muss einzeln eingescannt werden. Das ist nicht nur Fleißarbeit, sondern man muss auch wissen, wie man mit den empfindlichen Dokumenten umgeht. Die Technik hilft dabei, sagt Heiko Lübke. "Wir können auch handschriftliche Dokumente in gedruckten Text umwandeln, zum Beispiel Briefe oder Tagebucheinträge." Seinen Mitarbeitenden helfe die Struktur dieser Arbeit, betont Lübke. "Es sind immer ähnliche Arbeitsschritte und es gibt keinen Druck."

Im Büro nebenan sitzt Manfred Schulz, Beschäftigter des "Medienwerks", hinter sich viele nummerierte Aktenmappen mit Dokumenten - ein Informationsschatz. Seit vielen Jahren ist er nun schon dabei und bedient den Flachbildscanner mit routinierten Handgriffen. Es schwingt schon Stolz mit, wenn er zeigt, was er tut: Seine Arbeit und die des ganzen Teams leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Schleswig-Holstein. Die digitale Verfügbarkeit spart auch Zeit und Geld: "Wir werden dadurch immer schneller und genauer", sagt Luftbildexperte Kai Jensen vom KRD.

Teamleiter Heiko Lübke (Mitte) und Jessica Holzhay vom Kampfmittelräumdienst schauen Manfred Schulz im „Medienwerk“ bei der Arbeit über die Schulter.

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